2022 - 45' – Italienisch (Verfügbare Untertitel: Deutsch, Englisch)
Anhand von Archivmaterial und Begegnungen mit einer anderen Generation als ihrer eigenen, begibt sich die Regisseurin auf eine Reise, um die Lebensgeschichte von Sante Notarnicola, kommunistischer Dichter und Bankräuber, zu entdecken.
Matilde Ramini ist 1994 in der Nähe von Bologna geboren und dort aufgewachsen. Schon früh interessierte sie sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts und die analoge Fotografie, Leidenschaften, die sie bis heute begleiten. Sie studierte Zeitgeschichte an der Universität von Bologna und an der Humboldt-Universität in Berlin. Während der Jahre in Deutschland näherte sie sich dem audiovisuellen Medium und von 2019 bis 2022 besucht sie Regieklasse der Dokumentarfilmschule ZeLIG in Bozen, wo sie immer noch wohnt.
Lorenzo Covi ist 1998 in Trient geboren und aufgewachsen. Nach der Abitur näherte er sich der Kinowelt an. Er experimentierte mit kleinen Produktionen, Werbevideos und studierte als Autodidakt. Von 2019 bis 2022 besuchte er den Studiengang Direction of Photography an der ZeLIG, School of Cinema and Documentary.
Alessandra ist in Trient geboren und aufgewachsen und hat sich schon immer für Kommunikation und Ausdruck begeistert. Sie hat sich während ihres Studiums der Sprachvermittlung der Welt des Dokumentarfilms genähert und ist seit 2019 bei der ZeLIG. Während ihrer Ausbildung lernt sie die verschiedenen Aspekte des Ausdrucks und der Berufe im Zusammenhang mit dem Film kennen und spezialisiert sich auf den Schnitt.
Bellaria Film Festival - Premio Beltrade
Wenn ein Mensch stirbt, hinterlässt er bei den Verbliebenen einen Abdruck, als wären sie aus Gips und nicht anders können als diese Form beizubehalten, im negativen Sinn. Die Begegnung mit den Angehörigen von Sante Notarnicola war eine Erweiterung dieser These: Auch Ideale hinterlassen tiefe Spuren. Der Gipsabdruck ist der Raum, in dem sich die Gruppe trifft, ebenso klein wie solide. Die Dramatik einer Geste wie eines bewaffneten Raubüberfall bröckelt, wenn man die Bedingungen und Bedeutungshorizonte rekonstruiert, die sie bestimmt haben. Die Gewalt der Geste verschwindet nicht, vielmehr wird sie zu einer Lebensgeschichte. Es ist eine Geschichte, die einen Blick auf das erlaubt, was auf der anderen Seite war, jenseits einer unumkehrbaren Entscheidung und, als Folge davon, jenseits der Gefängnismauern. Im Gegensatz zu "alles verändern" und dem, was dies im Allgemeinen bedeuten kann, sind die treibenden Kräfte des Films Erhaltung und Weitergabe. Es ist ein Film, der aus dem Bedürfnis nach Verwurzelung geboren wurde, das nur scheinbar im Gegensatz zu der Reise steht. Das Merkmal des Mythos liegt in der Vergangenheit, wird aber in der Gegenwart gelebt. Als Regisseurin habe ich mich an eine Geschichte gewagt, die mir gleichzeitig nah und fern ist. Außerhalb der Zeit zu sein, fuoritempo zu sein, ist meine Ausgangssituation, der Auslöser meines Bedürfnisses, zu den Dingen zurückzukehren, auch zu den nicht gelebten. Santes Außer der Zeit zu sein dagegen, ist Ausdruck eines sehr gegenwärtigen Bedürfnisses, auch als Archiv.
Produktionsland: Italien
Drehformat: 6k@25p
Master Originalformat: HD 1080@25p
Bildformat: 1.85:1
Vorführformat: DCP, Apple ProRes oder auf Anfrage
Audioformat: Stereo (2.0)
Laufzeit: 45’
Verfügbare Untertitel: Deutsch, Italienisch
Regie: Matilde Ramini
Kamera: Lorenzo Covi
Schnitt: Alessandra Bassi
Tonaufnahme: Alessandra Bassi, Matilde Ramini
Die ZeLIG hat ihren Sitz in Bozen (Italien) einer mehrsprachigen Stadt, in der verschiedene Kulturen zusammenleben. Sie ist ein Ort des Austausches für Studierende, DozentInnen und Filmprofis aus aller Welt.
Bei ZeLIG wird Deutsch, Italienisch und Englisch gesprochen. Der kreative Umgang mit der Sprachenvielfalt wird zum offenen Tor hin zum internationalen Markt, zu einer Chance für die Zukunft.
